Geschichte

Der Adlerwirt in Untertürkheim hat im Dezember 1950 sein Nebenzimmer ausgeräumt, um den Künstlern der Stuttgarter Neckarorte eine Ausstellungsmöglichkeit anzubieten.

Altmeister Prof. Leonhard Schmidt sagte damals bei der Ausstellungseröffnung:
„möge durch diese Kraft des bildenden Künstlers spürbar werden und Sie überzeugen, dass wir tief mit unserer Landschaft und den Menschen verbunden sind“.
„Was hier geschehen ist, das sei ein Anfang“, so der damalige Obertürkheimer Bezirksvorsteher
August Gompper.

Er hatte Recht, denn im Oktober 1953 wurde im neugestalteten Sitzungssaal des Bezirksrathauses in Obertürkheim die erste Kunstausstellung mit sechs Ausstellern von Bezirks-vorsteher Otto Knauß eröffnet.

Bürgermeister Hirn meinte 1953, es wäre zu wünschen, dass die Bürger jedes Stadtteils mit Stolz ihre eigenen Ausstellungen besuchen könnten. Dies ist in Obertürkheim Wirklichkeit geworden, dank dem Initiator Paul Obrecht und einer aktiven Gruppe.

In den nachfolgenden alljährlichen Ausstellungen pendelte sich die Zahl der Aussteller auf sechzehn Maler und Bildhauer der Stuttgarter Neckarorte ein. Mehrfach beteiligt waren auch eingeladene namhafte Gäste wie u.a. die Maler Otto Luick, Hermann Metzger, Axel Arndt
oder die Professoren Leonhard Schmid, Hermann Sohn, Manfred Henninger, Gottfried von Stockhausen, Hans Schreiner oder
Lude Döring.

Bei der zwanzigsten Ausstellung 1972 lobte der damalige Kulturreferent Prof. Dr. Hans Schumann besonders die künstlerische Gruppenarbeit, bei der dreissigsten Ausstellung 1982 sprach er von beispielhafter kultureller Stadtteilarbeit, von der Treue der Künstler zu sich selbst und der Liebe zum Land.

Die Kunstausstellungen und die attraktiven Kunst-Auktionen sind aus dem kulturellen Veranstaltungs-kalender des Stadtbezirks Obertürkheim / Uhlbach nicht mehr wegzudenken. Sie geben Einblick in das Schaffen der Aussteller, in ihre künstlerische Anliegen, sie geben Anstoß zur Weltbetrachtung, sie bilden Brücken in andere Seh- und Denk-Räume.

Die Ausstellergruppe
„Kunst vor Ort“ wünscht sich, dass die Ausstellungen und das Kulturangebot weiter Bestand und Zukunft haben möge, zur Bereicherung und als Basis geistig-visueller Auseinandersetzung.